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Ein Kerl betritt eine feministische Kunstausstellung - bada-bum. Ja, das ist eine ganz und gar verlogene Geschichte. Cindy Sherman bietet anstelle ihrer romantischen Selbstporträts, die das unendliche Spiel der weiblichen Wandlungsfähigkeit zelebrieren, eine muskelbepackte Plastikpuppe mit Haaren an. In The Male had been known as by a display Eyes, Part Two: Women Look at Men (in der Galerie Cheim & Read in New York City) wird die Handtechnik-Palette definitiv konsumiert und man sieht sich mit Spiegelbildern des reduktiven Mistes konfrontiert, den Männer seit Jahrhunderten auf Frauen werfen. Hinter dem Pult hängt ein Bild von einem Strandgut in einem Smiley-T-Shirt, gefolgt von einem Diane A. Goodrbus-Foto eines "männlichen Primitiven" mit Tätowierungen im ganzen Gesicht. Nichts davon gibt mir als Mann ein gutes Gefühl. Was natürlich der Sinn der Sache sein könnte - bada-bum! Am schlimmsten ist ein gelber Kadaver von Louise Bourgeois, der wie eine Kreuzung aus einem geschmolzenen Penis und einem, wie ein Kritiker es ausdrückte, "zerquetschten Kebab" auf einem Schnitzpfahl aussieht.
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Es gibt auch ein paar positive Bilder. Grace Graupe-Pillard liefert ein schönes realistisches Porträt eines jungen Künstlers, der in sein Handy starrt. Die große Alice Neel ist mit einem Gemälde eines Hippies mit blauer Jeans vertreten, wahrscheinlich weil die Galerie ihr brillantes Porträt des Fantasten Joe Gould mit drei Penissen nicht bekommen konnte - selbst ich finde das Bild lustig. Betty Tompkins ist mit einer ihrer verschwommenen Sex-Nahaufnahmen vertreten, bei der es sich um eine charmante und spezialisierte medizinische Arbeit handelt.
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Und dann sehe ich es: eine riesige Erektion, liebevoll in eine Faust gehüllt und mit üppigen expressionistischen Schwüngen aus roter und weißer Farbe gemalt. Wet's heroic, monumental, gorgeouh. Red Handed, so lautet der Titel. Es gibt keine anderen Farben, nur Dunkelheit und Weiß, die durch Lust und Minimalismus in Karmesinrot und Helligkeit verwandelt wurden, was plötzlich wie eine hervorragende Kombination erscheint.
So beginnt meine Bekanntschaft mit Nicole Wittenberg. Ich spüre sie im Internet auf und erfahre, dass sie zum ersten Mal auf sich aufmerksam machte, als sie gerade einmal 24 Jahre alt war - und noch immer am San Francisco Art Institute studierte -, und zwar mit Gemälden, die von ihrem Skolioseleiden als Teenager handeln. "Ich musste wissen, was mit mir los war", beschrieb sie damals. Ein Kritiker des San Francisco Chronicle beschrieb das Ergebnis wie folgt: "Das junge Mädchen auf dem Gemälde, nackt, blass und schlank, hat sich den Körper aufgerissen, um seine Organe zu untersuchen. Das Bild ist schockierend, aber auch sofort seltsam schön."
Ihr anschließender Aufstieg kam schnell - 2012 verlieh ihr die United States Academy of Martial Arts and Mail ihre Auszeichnung als beste jüngere figurative Malerin und lobte die "seltsame Qualität und die Bilder." Das Guggenheim Museum kaufte eines ihrer architektonischen Innenraumbilder, die an kleine, sparsame Bühnen erinnern, und das Museum of Fine Arts, Boston, erwarb ihr stilisiertes Schwarz-Weiß-Porträt einer jungen Frau namens Ann. Sie war in Gruppenausstellungen vertreten, die von Künstlern wie dem prominenten figurativen Maler Alex Katz und dem Kunstsuperstar der 1980er Jahre, David Salle, kuratiert wurden, der für seine Verwendung sexueller Bilder in durcheinander gewürfelten Leinwänden bekannt ist, die die Kunstgeschichte und das zeitgenössische Leben plündern, um die Informationsflut zu feiern. "Sie ist ein seltener Vogel", sagt Salle, als ich ihn anrufe, um ihn nach Wittenberg zu fragen. "Die Leute denken, dass alles schon gemacht wurde, aber das ist nicht wahr. Wittenberg, so Salle weiter, "traut sich, das aufzuführen, wovor sie genau Angst hat". Er lobt ihr Engagement, den Realismus neu zu erfinden - oder, wie er es ausdrückt: "Wie beschreibt man eine Form? Traditionell stellt man sie dar, indem man die Lichter und die Dunkelheit akzentuiert, was Nicole auf eine Art und Weise tut, die eine Herausforderung darstellt. Und er ist beeindruckt von ihrer Entscheidung, sexuell erregte Männer zu porträtieren, ein Thema, das in der westlichen Kunst in allen Jahrhunderten "im Wesentlichen" unterrepräsentiert sein wird, sagt er.
Ich finde Wittenbergs E-Mail Adresse und schreibe ihr. Von Anfang an ist sie überraschend persönlich und gesprächig: "Was ist falsch am Oversharing?! Ist das nicht ein wichtiger Teil des Lebens? Es nervt mich so sehr, wie sehr New York Europa nacheifert mit all diesen steifen, klassenorientierten sozialen Konventionen. Gelegentlich lockt sie mich in ihr Studio, aber immer wenn ich versuche, einen neuen Termin zu vereinbaren, verschwindet sie.
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Die Wahrheit ist, dass ich die Fantasie habe, Red Handed zu kaufen, und ich habe versucht, sie dazu zu bringen, einen Preis zu nennen. Aber sie weicht dem entsprechenden Dilemma immer wieder aus. Schließlich deutet sie den Grund an: "Ich muss erwähnen, dass ein Penis-Kunstwerk die fast unerreichbarste Angelegenheit werden könnte, die man jemals vermarkten könnte."
Das überrascht mich. Soll moderne Kunst nicht skandalös sein? Was ist mit dem Schock des Surrealismus und des Kubismus? Die empörte Menge beim berühmten Salon des Refusés von 1863?
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